Neue Wege in der Sanitätsdienstausbildung
BRK Oberallgäu bietet Kombination aus E-Learning und Präsenzunterricht – mit vielen Vorteilen Wer im Sanitätswachdienst bei größeren Veranstaltungen oder im Katastrophenschutz des Roten Kreuzes mitwirken möchte, muss als Mindestqualifikation eine Sanitätsdienstausbildung absolviert haben. Hierbei lernen künftige Sanitäter*innen im Lauf von 48 Unterrichtseinheiten (à 45 Minuten) das richtige Vorgehen als Ersthelfer*in bei medizinischen Notfällen. Die BRK-Bereitschaften im Kreisverband Oberallgäu haben diese Ausbildung nun auf neue Beine gestellt. „Wir sind einer der ersten BRK-Kreisverbände in ganz Bayern, in dem der theoretische Part im E-Learning absolviert werden kann. Das hat viele Vorteile für die Teilnehmenden“, sagen die beiden Initiatoren, Sonja Bingger und Matthias Straub.
Im 16 Unterrichtseinheiten umfassenden theoretischen Teil der Ausbildung erlangen die angehenden ehrenamtlichen Sanitäter*innen Grundlagenwissen zu Anatomie, Physiologie, Diagnostik sowie Hygiene. Sie erlernen den fachlich richtigen Umgang mit medizinischen Notfällen wie Störungen des Bewusstseins, der Atmung und des Kreislaufs, Verletzungen des Bewegungs- und Stützapparates, thermischen Notfällen und Schockgeschehen, sowie die korrekte Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung und der Traumaversorgung. Diese theoretischen Kenntnisse werden im Anschluss im 32 Unterrichtseinheiten umfassenden Praxisteil in Präsenzunterricht intensiv eingeübt.
„Ich habe durch Zufall über Facebook erfahren, dass das DRK-Brandenburg den Theorieteil in Form von E-Learning anbietet und war begeistert“, sagt Matthias Straub, Kreisbereitschaftsleiter des BRK Kreisverbandes Oberallgäu. „Das Ganze ist attraktiv medial aufbereitet, mit Fachtexten, Erklärfilmen, Animationen, Podcasts und Videovorträgen. Die einzelnen Module bauen aufeinander auf und am Ende jedes Moduls überprüft jeder Teilnehmer sein Wissen mit einem kleinen Quiz.“ Zusammen mit seiner BRK-Kollegin Sonja Bingger hatte er die Idee, dieses Unterrichtsangebot hierher ins Allgäu zu holen. Inzwischen ist es, mit Absprache und Freigabe des Landesverbandes soweit: Nach intensiven internen Rück- und Absprachen über die Landesgrenzen hinweg können die Oberallgäuer Rotkreuz-Mitglieder die theoretische Ausbildung nun ebenfalls online absolvieren. Sie läuft über das DRK-Brandburg. Der praktische Teil der Ausbildung wird im Anschluss in Kleingruppen in den BRK-Häusern Kempten, Immenstadt und Sonthofen durchgeführt.
Matthias Straub und Sonja Bingger freuen sich über diesen Erfolg. „Die Online-Schulung hat sehr viele Vorteile“, sagen die beiden. „Die Präsenzzeit reduziert sich um ein Drittel und zudem fallen keine Fahrt-, Übernachtungs-, Verpflegungs- oder Dozentenkosten an. Sehr gut und hilfreich ist auch, dass die Teilnehmenden sich ihre Lernzeit frei einteilen können. Jeder kann in seinem individuellen Tempo lernen, die einzelnen Module jederzeit unterbrechen und später nahtlos fortsetzen oder bei Bedarf auch beliebig oft wiederholen.“ Die ersten Kurse seien gut gelaufen, bestätigt Sonja Bingger. Sie wurde vor wenigen Tagen offiziell zur ehrenamtlichen (noch kommissarischen) „Instruktorin Sanitätsdienstausbildung“ beim BRK Oberallgäu ernannt. Der stellvertretende Chefarzt des BRK Oberallgäu, Dr. Florian Hilger nahm die Ernennung während der Sitzung des „Arbeitskreis Ehrenamt“ vor. Nichtsdestotrotz wird das BRK Oberallgäu, nach Möglichkeit im Jahr 2022, auch einen Grundlehrgang Sanitätsdienst in kompletter Präsenz anbieten, um alle Interessenten abholen zu können.
Interessent*innen finden ein kostenfreies Testmodul des Onlineunterrichts unter www.online-akademie.drk-learning.de