Das „Licht der Hoffnung“ in Oberstaufen
Fackel von Solferino beim BRK Oberstaufen Seit nunmehr 30 Jahren findet in verschiedenen europäischen Ländern alljährlich im Frühjahr der Fackellauf nach Solferino statt. Dabei wird eine Fackel entzündet, die dann über Wochen und Monate von Mitgliedern des Roten Kreuzes bzw. des Roten Halbmondes quer durchs Land weitergereicht wird. Das Ziel all dieser Fackeln ist das norditalienische Städtchen Solferino. Rund vier Monaten lang war ein solches „Licht der Hoffnung“ jüngst auch in Deutschland unterwegs. Auf seiner Reise gastierte es erstmals bei der BRK-Bereitschaft Oberstaufen.
Die Fackeln erinnern an die Schlacht von Solferino, bei der am 24. Juni 1859 bis zu 30.000 Soldaten getötet und verwundet wurden. Ihr Schicksal führte letztlich zur Gründung des Roten Kreuzes durch Henry Dunant. Seit 1992 treffen sich jedes Jahr am 24. Juni Fackelträger und Rotkreuz-Abordnungen aus vielen europäischen Ländern in Solferino, um bei Einbruch der Dunkelheit gemeinsam in einem großen Fackelzug von Solferino nach Castiglione zu ziehen - auf jenem Weg, auf dem die Toten der Schlacht getragen werden und den die Verletzten seinerzeit gehen mussten.
Kurz vor Ende seiner diesjährigen Reise machte das „Licht der Hoffnung“ zum ersten Mal in Oberstaufen Station. Es wurde von Mitgliedern der BRK-Bergwacht Oberstaufen an Mitglieder der BRK-Bereitschaft Oberstaufen übergeben. Dreizehn Einsatzkräfte der Bereitschaft sowie zwei Kinder vom Jugendrotkreuz Oberstaufen waren eigens gekommen, um an dieser ganz besonderen symbolischen Aktion teilzuhaben. „Die anwesenden Staufner Rotkreuzler sind fast alle ehrenamtlich im Katastrophenschutz tätig und viele im Rettungsdienst. Daneben erfüllen zahlreiche unserer Mitglieder noch weitere Aufgaben, beispielsweise beim Fachdienst Psychosoziale Notfallversorgung oder dem Kriseninterventionsteam Oberallgäu, im Jugendrotkreuz, in der Kreisbereitschaftsleitung oder in der Erste-Hilfe-Ausbildung“, erklärt Michael Buhmann, der stellvertretende Leiter der BRK-Bereitschaft Oberstaufen. „Wir haben die Fackel von Einsatzkraft zu Einsatzkraft weitergereicht und auch Fotos mit den einzelnen Einsatzkräften gemacht, ehe sie dann von der Motorradstreife der BRK-Bereitschaften Oberallgäu nach Mittelfranken gebracht wurde.“ Die Stimmung sei sehr gut gewesen, sagt er. „Viele kleine Flammen ergeben ein helles großes Licht! An dieser Aktion teilzunehmen hat uns ganz deutlich gemacht, dass auch unsere kleine Bereitschaft hier ein wichtiger Teil einer weltweiten, großartigen Hilfsorganisation ist.“